Expunktepapier zum Startchancen-Programm

Nach langen Verhandlungen konnten sich Bund und Länder im September 2023 auf ein Eckpunkte-Papier zum Startchancenprogramm verständigen. In dem Papier werden die Programmstruktur, Laufzeit und Zielen beschrieben. Das Expert:innenforum Startchancen (ExSta) lobt vor allem die klar formulierte Zielvorgabe im Eckpunktepapier. Dort heißt es: „Bis zum Ende der Programmlaufzeit soll die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, an den Startchancen-Schulen halbiert werden.“ Anhand dieses Ziels ist die geplante wissenschaftlich Evaluierung des Programms realisierbar und Maßnahmen können im Projektverlauf angepasst werden. 

Zusammenfassung des Eckpunktepapiers

Zielsetzung

Das Startchancen-Programm zielt darauf ab, die Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem zu verbessern und den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu reduzieren. Es fördert etwa 4.000 allgemeinbildende und berufliche Schulen mit einem hohen Anteil sozioökonomisch benachteiligter Schüler.

Programmsäulen

  1. Investitionsprogramm: Modernisierung und Verbesserung der Lernumgebung.
  2. Chancenbudget: Flexible Mittel für bedarfsgerechte Schul- und Unterrichtsentwicklung.
  3. Personal: Stärkung multiprofessioneller Teams durch zusätzliche Schulsozialarbeiter und pädagogische Fachkräfte.

Laufzeit und Finanzierung

  • Start im Schuljahr 2024/25 mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
  • Jährlich bis zu 1 Milliarde Euro vom Bund, gleiche Summe von den Ländern.

Fokus und Maßnahmen

  • Verbesserung der Basiskompetenzen (Lesen, Schreiben, Mathematik).
  • Förderung von Grund- und weiterführenden Schulen sowie beruflichen Schulen.
  • Entwicklung von professionellen Lerngemeinschaften und individuelle Förderung der Schüler.
  • Einbindung der Schulgemeinschaft und externe Partner zur umfassenden Unterstützung der Schüler.

Wirkebenen

  1. Individuelle Ebene: Verbesserung der Bildungs- und Teilhabechancen, Leistungsentwicklung sowie Persönlichkeitsentwicklung und Förderung der sozio-emotionalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler.
  2. Institutionelle Ebene: Unterstützung der inneren und äußeren Schulentwicklung, Professionalisierung der Kollegien, Verbesserung der Lehr- und Lernprozesse sowie stärkere Vernetzung im Sozialraum und Aufbau von Schulnetzwerken.
  3. Systemische Ebene: Erhöhung der Wirksamkeit des Unterstützungssystems durch verbindliche und konstruktive Kooperationsformate zwischen Bildungsverwaltung, Schulaufsicht, zuständigen Behörden und den Schulen.

Wissenschaftliche Begleitung

  • Das Programm wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert
  • Wirksamkeit und Zielerreichung werden fortlaufend überprüft
  • Es wird gegebenenfalls nachgesteuert

Governance

  • Ein Lenkungskreis auf Ebene der Staatssekretäre überwacht das Programm.
  • Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe unterstützt den Lenkungskreis
  • Regelmäßige Einbeziehung von Stakeholdern
  • Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Schulen und Zivilgesellschaft, um nachhaltige Verbesserungen im Bildungswesen zu erreichen.